Blutegel

Was ist ein Blutegel?
 

 
Keine Angst vor kleinen Tieren!
 
 
 
 
 
 
Egel = griechisch "Echis", was soviel wie Schlange bedeutet.
Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) gehört zu den blutsaugenden Ringelwürmern und ist, wie sein naher Verwandter "der Regenwurm" ein Zwitter. Er hat an den Körperenden feweils einen Saugnapf. Der hintere (größere) dient zum Festhalten, in dem Vorderen bedindet sich die Mundhöhle. Betrachtet man ihn genauer, erkennt

 

 
man eine rotbraune Zeichnung auf seinem Rücken.
 
 
In freier Wildbahn findet man den Blutegel nur noch selten. Für die medizinische Verwendung werden die Egel extra gezüchtet.
 
 
Der Blutegel kann bis zu 25 Jahre alt werden. Nach einem Biss kann er 2 Jahre ohne Nahrung auskommen. Allerdings ist er nach ca. 3 Monaten wieder saugwillig.
 

 
Wie wird die Behandlung durchgeführt?

 
Aus hygienischen Gründen werden Bllutegel grundsätzlich nur einmal verwendet.
 

Der Heilpraktiker sucht die zu behandelnden Stellen aus. Zur Behandlung werden meist mehrere Butegel benötigt. Mit einem kleinen Glas werden die Egel auf die Haut gesetzt. In der Mundhöhle befinden sich drei Kieferplatten, die wie ein Mercedes Stern angeordnet sind. Auf jeder Kieferplatte befinden sich 80 kleine Kalkzähne, die sich nun fast schmerzfrei in die Haut raspeln. Zwischen den Zähnen münden Ausführungsgänge von Speicheldrüsen. In dem Speichel sind 14 zurzeit bekannte Stoffe mit vielerlei Wirkung enthalten (z.B. Hirudin, Eglin, Calin, Hyaluronidase u.a.). Diese Stoffe sind
    • lokal blutgerinnungshemmend
    • lokal antibakteriell
    • lokal durchblutungsfördernd
    • entzündungshemmend
    • lymphstrombeschleunigend
 

Während des Saugvorgangs erhöht sich das Körpergewicht des Egels innerhalb einer halben bis einer Stunde um das zwei- bis dreifache. Je nach Größe des Blutegels saugt er 20-50 ml Blut. Ist er satt, fällt er ab. Nun setzt die Nachblutung ein, bei der in etwa die gleiche Menge Blut fließt wie der Blutegel gesaugt hat. Sie bewirkt eine ca. 12 Stunden dauernde Reinigung der Wunde und sollte nicht gestoppt werden. Dieser kleine Aderlass sollte nur mit einem Schutzverband versehen werden, da er der wesentliche Bestandteil der Behandlung ist.
 

Wer braucht die Behandlung?
 

Wegen dier Eigenschaft werden die Blutegel z.B. eingesetzt bei:
    • Krampfadern (keine kkosmetische Besserung)
    • Arthrosen, besonders Knie und Schulter
    • Sehnenscheidenentzündung
    • Schleimbeutelentzündung
    • Tinnitus
    • Starke Muskelverhärtungen
    • Prellungen oder Quetschungen
    • Thrombosen
 

Ob diese Therapie für Sie in Frage kommt, besprechen Sie mit uns in einem persönlichen Gespräch.
 

Auf keinen Fall sollten Blutegel verwendet werden bei:
    • Blutgerinnungsstörungen
    • Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente
    • schwerer Anämie (Blutarmut)
    • fortgeschrittener Lebererkrankung
    • ausgeprägter Immunschwäche
    • entremen Allergien
    • schweren inneren Erkrankungen
 

Vor der Behandlung...
    • darf die Haut nicht parfümiert sein
    • nicht rauchen und keinen Alkohol trinken
    • weite Kleidung tragen, unter der ein dicker Verband Platz findet
    • ist am verohergehenden Tag kein Knoblauch zu essen
 

Nach der Behandlung...
    • den Verband mindestens 12 Stunden belassen ggf. zwischendurch erneuern
    • Extremität hoch lagern bzw. den Körper nicht zu sehr belasten
    • kann ein Juckreiz auftreten (manchmal erst nach ein bis zwei Tagen oder später)     - auf keinen Fall kratzen -
    • kann es zu starken Rötungen oder leichten Schwellungen kommen
      - nur kühlen -
    • den Schorf nicht entfernen
    • kommt es selten zu einer Verfärbung der Hautstellen, zu einer sichtbaren Narbenbildung oder ozu einer allergischen Reaktion.
 

Was kostet die Behandlung?
 
Eine Behandlung kostet ab 20,-- Euro und ergibt sich aus der Anzahl der Blutegel, Verbandmaterial und Dauer der Behandlung.